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Meine Arbeit als Tagesmutter

Meine Motivation

Die Arbeit im medizinischen Bereich machte mir immer viel Freude, allerdings fehlte mir immer das gewisse Etwas, um meinen Arbeitsalltag als erfüllend bezeichnen zu können.

Ich habe Kinder schon immer geliebt und oft auf Anhieb einen besonderen Draht gehabt, mit der Geburt meines Sohnes wurde dann klar: die Berufung muss zum Beruf werden!
 

Meine Motivation ziehe ich aus meiner Freude an der Arbeit mit Kindern. Aus ihrer ungetrübten, ehrlichen Art, ihrer Freude am Entdecken, ihrer Begeisterung für die kleinen Dinge, die man als Erwachsener oft gar nicht mehr wahrnimmt. Ich möchte andere Eltern unterstützen und Kindern in schwierigen Lebenssituationen Halt geben können.

Eine weitere nicht unwichtige Motivation ist für mich, meinen eigenen Beruf mit meiner Familie gut vereinbaren zu können. Es macht mich glücklich, soviel Leben im Haus zu haben und ich kann bei der Arbeit mit Kindern meiner Kreativität freien Lauf lassen.

Was mir wichtig ist

Ich lege großen Wert darauf, für meine Tageskinder ein „sicherer Hafen“ zu sein. Jemand, zu dem sie gerne kommen, dem sie vertrauen und sich anvertrauen, der ihnen Geborgenheit, Sicherheit und Wärme vermittelt. Ein liebevoller Umgang, ein offenes Ohr und wachsame Augen sind meine Werkzeuge. Ich gehe auf jedes Kind individuell ein, sehe zu, höre hin.

Ich achte darauf, den Kindern genug Raum zu geben, sich im Spiel frei zu entfalten. „Spiel ist die Arbeit des Kindes!“ Es gibt viel Zeit, in denen die Tageskinder selbst bestimmen können, womit sie sich beschäftigen möchten. Dieses Freispiel ermöglicht mir, aktuelle Interessen der Kinder zu erfahren, herauszufinden, woran sie gerade „arbeiten“ und entsprechende Angebote machen zu können.

Die Tageskinder sollen bei mir erfahren können, wie soziales Miteinander funktionieren kann und dass „aufeinander achten“ ein harmonisches Zusammenleben ermöglicht, das alle Beteiligten glücklich und zufrieden macht. Nichts desto trotz gibt es natürlich immer kleinere oder auch mal größere Konflikte, die wir gemeinsam versuchen zu lösen.

Für mich bedeutet Kindertagespflege nicht, so-und-so-viele Programmpunkte nacheinander abzuhaken, meine Tageskinder erleben mit mir unseren gemeinsamen Alltag, der sehr lehrreich sein kann! Was ist alles nötig, um leckere Spagetti mit Tomatensauce zu kochen? Haben wir das auch alles da oder müssen wir erst noch einkaufen? Wie bezahle ich an einer Kasse und warum bekomme ich Münzen zurück, wenn ich einen Schein hergegeben habe?  Wieso zeigt die Ampel auf der einen Seite rot und auf der anderen grün? Bitte und danke. Älteren Menschen die Tür aufhalten. All das und vieles mehr lernen Kinder spielerisch im Alltag. Deshalb gehören kleinere Besorgungen wie der Gang zum Bäcker, zur Bank, zur Apotheke fest in mein Konzept. Diese Dinge lernen Kinder nicht durch Bücher, nicht durch erklären, sondern vor allem durch Erleben und Nachahmen!

Um die Selbstständigkeit zu fördern, darf sich jedes Tageskind in der Eingewöhnung eine Farbe aussuchen und bekommt dann von mir Handtücher, Wickelunterlage, Zahnputzbecher, Essgeschirr und Besteck in dieser Farbe. Auch die Garderobe im Flur, die Stühle am Esstisch und die Taschenhaken sind in den entsprechenden Farben gekennzeichnet. So können schon die Kleinsten Verantwortung für „ihre“ Habseligkeiten übernehmen und zum Beispiel ihren Sitzplatz zum Essen eigenverantwortlich decken und sich ihren Zahnputzbecher und ihr Handtuch selbst nehmen.

Mein Bild vom Kind

Der neugeborene Mensch kommt als „kompetenter Säugling“ zur Welt. Bereits unmittelbar nach der Geburt beginnt der Säugling, seine Umwelt zu erkunden und mit ihr in Austausch zu treten.


Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv mit und übernehmen dabei entwicklungsangemessen Verantwortung, denn der Mensch ist auf Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit hin angelegt. Bereits sehr kleine Kinder sind Mitgestalter und können ihre Bedürfnisse äußern. Sie lernen mit Begeisterung und mit bemerkenswerter Leichtigkeit und Geschwindigkeit. Im Bildungsgeschehen nehmen Kinder eine aktive Gestalterrolle bei ihren Lernprozessen ein, sie sind Akteure mit eigenen Gestaltungsmöglichkeiten.


Jedes Kind unterscheidet sich durch seine Persönlichkeit und Individualität von anderen Kindern. Es bietet ein Spektrum einzigartiger Besonderheiten durch sein Temperament, seine Anlagen, Stärken, Bedingungen des Aufwachsens, seine Eigenaktivitäten und sein Entwicklungstempo. Die Entwicklung des Kindes erweist sich als ein komplexes, individuell verlaufendes Geschehen.

 

(Auszug aus „Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung“)

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